Don Carlos am Schauspiel Stuttgart

Spanien im 16. Jahrhundert. Die Inquisition wütet. Despotismus, Unterdrückung, Bespitzelung und Gewalt sind an der Tagesordnung. Philipp II. regiert sein Weltreich mit schonungsloser Härte.

Aus politischem Kalkül, um den Frieden zwischen Frankreich und Spanien zu sichern, hat er Elisabeth von Valois geheiratet, die ehemalige Verlobte seines Sohnes Don Carlos. Dieser liebt seine Stiefmutter, die Königin von Spanien, noch immer – und er weiß, dass dieses Begehren ihn den Kopf kosten kann. Sie drängt den Thronfolger zur Vernunft: „Elisabeth war Ihre erste Liebe. Ihre zweite sei Spanien.“

Carlos’ Jugendfreund, der Marquis von Posa, kämpft an einer anderen Front. In den niederländischen Provinzen, von denen er zurückkehrt, ist ein Aufstand gegen die Willkürherrschaft Philipps im Gange. Für seine Vision von einem besseren Staat auf der Grundlage von Toleranz und Freiheit braucht er Carlos als Verbündeten. Mit ihm gemeinsam will er seine Idee in die Tat umsetzen.

Carlos versucht vergeblich seinen Vater zu überzeugen, ihn statt des Herzogs Alba als Heerführer nach Flandern zu schicken, wo er sich für die Interessen der Niederlande einsetzen will. Sein Wunsch nach politischer Verantwortung erfüllt sich nicht. Er bleibt ein Gefangener und unglücklich Liebender am eigenen Hof. Eine Reihe von Intrigen – Liebes- und Eifersuchtsdramen sowie strategische Machtspiele des Herzogs Alba und des Paters Domingo – bringen auch Posas Pläne zu Fall.

Ihm bleibt nur noch, selbst eine aufwendige Intrige zu inszenieren, an deren Ende seine Idee von Freiheit das Licht der Welt erblicken soll …